LifeCity APP
FAITH steht für „IT in Einzelberatungsgesprächen in der Jugendhilfe erleichtern“ und ist eine praxisorientierte wissenschaftliche Studie, die untersucht, wie Technologie dazu beitragen kann, Kinder zum Gespräch zu motivieren und schwierige Gespräche in der Jugendhilfe reibungsloser zu gestalten. Da die App Daten speichert, kann sie auch zur Kontinuität der Hilfeleistung beitragen. Wenn ein Kind in eine andere Einrichtung geht oder eine andere Betreuungsperson zugewiesen wird, ist der Informationsfluss nicht immer optimal. Auch darauf bietet die App eine Antwort.
Ausgehend von dieser Problematik entwickelten die HOGENT-Kollegen der Angewandten Informatik in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Orthopädie und der Kommunikationsagentur Characters ein Gesprächstool in Form einer App für Tablets (wobei später auch andere Anwendungen möglich sein könnten). Die App hilft Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren, ihre Sorgen und Gefühle auszudrücken. Schließlich ist das im direkten Gespräch mit dem Betreuer manchmal schwierig.
Die App ersetzt diese Gespräche mit dem Leistungserbringer nicht, senkt aber die Schwelle zum offenen Dialog. Und das hat verschiedene Gründe, verdeutlicht Joke De Wilde, die die Forschung betreut: „Zunächst sind nicht alle Kinder motiviert, ein Gespräch zu beginnen, besonders wenn sie in einer schwierigen Situation aufwachsen. Klassische Beratungsgespräche finden von Angesicht zu Angesicht statt und das ist für ein Kind oft eine Konfrontation. Teilweise aus diesem Grund zögern sie manchmal zu sagen, was wirklich vor sich geht. Mit der App muss das Kind die Aufsichtsperson nicht anschauen, sondern konzentriert sich gemeinsam auf den Bildschirm. Und durch diesen Bildschirm kann das Kind Dinge leichter benennen. Es ist wie ein Brecheisen. Die Animation der App und der digitale Kontext, mit dem Kinder heute bestens vertraut sind, sorgen dafür, dass sie ein solches Beratungsgespräch viel mehr genießen."
Die App selbst namens LifeCity stellt eine Stadt dar, in der sich das Kind durch einen selbstgewählten Avatar bewegen kann. Zum Beispiel gibt es einen Wolkenkratzer, in dem das Kind seine Ziele zeigen kann, ein Kino, in dem es seine Lebensgeschichte erzählen kann, einen Park, in dem es über die Gefühle nachdenken kann, mit denen es zu kämpfen hat, usw.
Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die App die Kontrolle über das Gespräch in die Hände der Kinder legt. Sie bestimmen mit, worüber sie sprechen möchten und können dies über das Tablet angeben. Sie haben auch die Kontrolle darüber, wie sie etwas verdeutlichen möchten: Die App ermöglicht es beispielsweise, eine Zeichnung anzufertigen oder etwas aufzunehmen.
Wenn ein Kind beispielsweise einen schwierigen Schultag hatte und sich deshalb in der Gemeinschaft aggressiv verhält, kann die App ein Ventil sein, um die Emotionen dieses Moments auszudrücken oder zu visualisieren und so etwas von der Spannung zu nehmen.
Sie können Ihre Organisation hier registrieren: https://lifecity.be